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Publikationen

Chronik der Gemeinde Fresenburg. 1150 Jahre D�the und MelstrupChronik der Gemeinde Fresenburg. 1150 Jahre Düthe und Melstrup.

Hrsg. Gemeinde Fresenburg u. Heimatverein Fresenburg. Fresenburg 2004, 656 S., zahlr. meist sw-Abb.,

Erwerb bei der Gemeinde Fresenburg oder beim Heimatverein Fresenburg

für zur Zeit 20,- €

Bericht zur Fresenburger Ortschronik im Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes Band 52 2006, in der Bücherecke auf Seite 372

Wie manche andere Dörfer im Emsland feierte auch die Gemeinde Fresenburg im vergangenen Jahr 2004 ihr 1150-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums gab der Heimatverein Fresenburg eine umfangreiche Chronik heraus, die, so heißt es im Vorwort des Festaus- schusses, "dem Leser die Vergangenheit und Gegenwart unserer Gemeinde in verständlicher, informativer und unterhaltsamer Art und Weise näher zubringen" versucht.

Im ersten Aufsatz "Von Bauern und Höfen in der Gemeinde Fresenburg" schildert Reinhard Cloppenburg sehr detailliert das Leben der Fresenburger Bauern zur Zeit Karls des Großen. Vom Gericht Düthe im Mittelalter und den dort stattgefundenen "Thingversammlungen" berichtet Nicolas Rügge. Danach folgt ein interessanter Bericht über die Christianisierung im Emsland durch den ersten Bischof von Münster, Liudger. Insbesondere gehen Heiner Schwering und Johannes Rüschen auf die Entstehung des Kirchspiels Lathen und der Kapelle in Fresenburg ein. In dem Beitrag "Unsere Kinder- unsere Schule, einst und jetzt" schlägt Karl-Heinz Meyer den Bogen von der Situation der früheren Haupt- und Nebenschulen in Fresenburg, Düthe und Melstrup bis zur heutigen Grundschule Fresenburg, die im Jahr 2004 wegen ansteigender Schülerzahlen einen Anbau erhalten hat.
Als nächstes gibt Ingeborg Hagspihl in ihrem Aufsatz "Use Sproake is Plattdütsch" einen Überblick über die Entstehung des Plattdeutschen, dessen Wurzeln sich in altsächsischen und altniederdeutschen Zeugnissen bis ins 8. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Besondere Erwähnung findet in diesem Beitrag der Einfluss des Plattdeutschen auf die heutige hoch- deutsche Umgangssprache. Ulrich Hanschke erinnert in seinem Aufsatz "Einst klapperten die Mühlen ...Zur Geschichte des Kornmahlens in Fresenburg" an die Zeit, in der das emsländische Landschaftsbild noch von Wind- und Wassermühlen geprägt war. Anschließend berichtet Heiner Schwering vom Verlauf und Nutzen der Melstruper Beeke.

Sehr ausführlich und detailreich fällt der Aufsatz "Maßnahmen zur Verbesserung der Agrar- struktur in der Gemeinde Fresenburg im Rahmen des Emslandplanes" von Joseph Gieseke aus. Der Beitrag enthält einzelne Kapitel über die Emslanderschließung und die Verhältnisse in der Gemeinde Fresenburg in den 1960er Jahren.

Der dann folgende Beitrag von Heinz Pinkernell und Hermann Kampker befasst sich mit "Häusern und Höfen in der Gemeinde Fresenburg im Ablauf der Generationen". Nach diesem Beitrag stellen sich die örtlichen Vereine und Gruppen vor. Dann folgt der zweite große Teil der Chronik, der den ehemaligen und jetzigen Bewohnern der Gemeinde Fresenburg gewidmet ist und eine Häuser- und Familienchronik darstellt. Neben den Angaben zu den Bewohnern und zum Haus ist jeweils der Hof oder das Haus einer jeden Familie abgebildet. Die Chronik schließt mit einer Beschreibung des Wappens und der Flagge der Gemeinde Fresenburg sowie mit einer Reihe von Farbbildern, die die drei Ortsteile Fresenburg, Melstrup und Düthe aus der Vogelperspektive zeigen.

Bei den meisten Abbildungen handelt es sich, abgesehen von den Luftaufnahmen am Ende des Buches, leider nur um Schwarz-Weiß-Fotos. Den Texten wird im Vergleich zu anderen Ortschroniken mehr Platz eingeräumt als den Bildern. Auf dem Einband sind ein Lehnsbrief aus dem Jahr 1689 und das Grabmal des 1659 verstorbenen Bernhard von Düthe, das in der Kirche in Lathen zu sehen ist, abgebildet.

Bis auf das Fehlen von Farbfotos und den etwas trist wirkenden Einband ist die Fresenburger Chronik ein interessantes, lesenswertes Buch, das gleichermaßen das historische wie auch das gegenwärtige Leben der Menschen in der Gemeinde Fresenburg zur Sprache bringt.

Joanna Marie Averbeck

 
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